WE SHAPE - partizipative Performance (2024)
Mit WE SHAPE schaffe ich einen partizipativen Performance-Raum, in dem das Publikum eingeladen ist, sich nach eigenem Empfinden selbst und/oder Dinge zu bewegen. Ich setzte mich damit auseinader, wie wir über die Nutzung der Sinne, besonders des Bewegunsgsinns, gemeinschaftliche Räume und Wir-Situationen konstituieren. Das Publikum teilt und gestaltet also den Raum und das Geschehen mit mir zusammen, allerdings ohne dass es eindeutige Vorgaben gibt. Rahmend ist eine kurze inhaltliche Einführung und ein dann folgender Audio-Text, der anfangs über Kopfhörer, dann zusätzlich über das Raum-Soundsystem und letztlich auch von mir gesprochen zu hören ist. Dieser Text ruft scheinbar Selbstverständliches auf: Körper, Raum, Dinge, Schwerkraft, Bewegung, Berührung, Stimme usw. Es werden also Größen in die Aufmerksamkeit gerufen, die für das Konstituieren von Situationen ganz grundlegend sind, jedoch oft in der Selbstverständlichkeit verschwinden. Hier fördern die rhythmischen wiederholten und dabei immer wieder neue Bezüge schaffenden Nennungen dieser Größen, dass einfache Handlungen und Interaktionen probiert und reflektiert werden können. Es entsteht ein choregrafisch-akustischer Beziehungsraum, den ich minimal dramaturgisch durch Entwicklungsphasen begleite: vom individuellen zum Gemeinschaftlichen. Die dramaturgischen Schritte werden durch das Lichtdesign von Andreas Harder zu einer multi-sensorischen Erfahrung. Im Anschluß an die Performance besteht die Möglichkeit zum Austausch über das Erlebte.
Konzept, Text, Sprecherin & Performance: Katja Münker
Dramaturgische Mitarbeit: Maxim Kares
Inside eye: AREAL_artistic research_lab Berlin, Andreas Harder, Eliane Hutmacher
Technik, Bühne, Licht: Andreas Harder Video: Kia Kali
Gefördert mit dem Tanzpraxis Stipendium 2024/25 durch die Senatsverwaltung Kultur und Gesellschaftliche Zusammenarbeit Berlin
Aufführungen: Uferstudios Berlin (11/2024) Work-in-progress-Showing bei der Tanznacht Berlin (Tanzfabrik / Uferstudios Berlin) (2023)
SCHRITTWEISE Stadt Choreografieren - partizipative Intervention im öffentlichen Raum (2022)
SCHRITTWEISE ist eine partizipative Geh-Choreografie und Theater-Intervention im öffentlichen Raum, die erst durch die gestaltende Teilnahme des Publikums entsteht. Mit einer Audio-Spielbegleitung aus kurzen gesprochenen Handlungsanweisungen wird zu kleinen choreografischen Experimenten eingeladen, die kein weiteres Vorwissen erfordern. Für die Dauer von 1 h können sich die Teilnehmenden durch die Spielanweisungen hören und durch ihre Interpretationen zum Gesamtgeschehen beitragen und nach Belieben dabei mehr oder weniger als Performer*innen in Erscheinung treten. Es entsteht ein performatives Feld, in dem alle gleichzeitig Agierende und Zuschauende sind. Schrittweise rahmt das Miteinander in der Stadt auf nicht-alltägliche Weise, sodass eine Öffnung für ungewöhnliche Erfahrungen und damit ein Potential für Neu-(Be-)Deutung entstehen kann: von Stadt, von Mit-Menschen und vom individuellen Mitgestalten.
SCHRITTWEISE entstand im Lustgarten Berlin, ist jedoch auf andere öffentliche Plätze adaptierbar, wie zum Beispiel den Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin oder den Washington Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof.
Abgesehen von der Performance entstand im Rahmen von SCHRITTWEISE auch die Webseite www.schrittweise-gehen-choreografieren.de. Sie gliedert sich in die Dokumentation der Performances SCHRITTWEISE Stadt Choreografieren und den geh-choreografischen Spielbaukasten SCHRITTWEISE Gehen Choreografieren für choreografische Studien.
Konzept, Choreografie, künstlerische Leitung & Sprecherin: Katja Münker
Dokumentation, Videografie, Gestaltung Webseite & künstlerische Mitarbeit: Andrea Keiz. Produktionsleitung & künstlerische Mitarbeit: Paula Kramer
Dramaturgische Mitarbeit: Maxim Kares Sound-Design: Mattef Kuhlmey
Grafik & Technische Leitung: Andreas Harder Teilnehmende des Recherche-Labors & Test- Geher*innen
Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz. In Kooperation mit der Tanzfabrik Berlin.
Aufführungen:
Lustgarten / Tanzfabrik Berlin (Premiere 09/2022)
Henry-Ford-Bau / Freie Universität Berlin / Sonderforschungsbereich Intervenierende Künste (01/2023)
Washington Platz Hauptbahnhof Berlin (05/2023)
Video Lustgarten Berlin (2022)
Video Henry-Ford-Bau (2023)
Rezension: ‚Was geht im Henry-Ford-Bau?‘
www.schrittweise-gehen-choreografieren.de
Fotos: Münker/Harder/Keiz
UNORDNEN - Duett (2022)
widmet sich dem Prinzip des Strauchelns: dem Herausgefordert-Sein in Momenten, in denen nicht gleich eine Lösung greifbar ist und ein Probieren beginnt. Hintergrund bildet die Wechselbeziehung von (Inter-)Aktion und sensorischer Erfahrung als Ausgangsbasis für Sinnstiftungsprozesse. Damit basiert das Konzept von UNORDNEN auf Grundannahmen von Verkörperungs-Kognitionswissenschaft, bei der alle menschlichen Fähigkeiten inklusive aller geistigen Fähigkeiten sowie das Verständniss der Welt im Körperlich-Sein begründet angenommen werden. Die Performance ist dazu angelegt, die Prozesse des Nervensystems in der Findung sinnvollen Handelns choreografisch beobachtbar zu machen.
Das Dramaturgische Konzept von UNORDNEN ist gleichermaßen eine performative Versuchsanordnung, ein inszeniertes Spiel und eine Zufall-einbeziehende Choreografie. Experimentell werden Momente untersucht, in denen die Spielräume der gemeinsamen Interaktion strapaziert werden und die Suche nach sinnvollen Stabilisierungen gefragt ist. Mittels spezifischer Spielregeln werden Begrenzungen gesetzt und beobachtbare Herausforderungen geschaffen. Körper, Sprache, Objekte, das Miteinander der Akteurinnen, Licht- und Tonwechsel können darin in jedem Moment eine richtungsgebende Wirkung entfalten: weiter konstruierend, einen Zerfall einleitend oder eine transformative Kraft hin zu etwas Neuem fördernd. Mit Einflussnahmen durch verbale Calls (teilweise die Arbeit der Choreografin Lisa Nelson zitierend, teilweise eigene choreografischen-dramaturgische Kreationen) sowie Material-, Sound- und Licht-Interventionen locken sich die Akteurinnen gegenseitig aus der Reserve: in ihren Planungen, Handlungen, Wahrnehmungen, Bewegungen und Empfindungen. Choreografisch wird dabei das Komponieren an sich und menschlich werden Widerfahrnisse und deren Lösung(-sversuche) miterlebbar. Durch das Offenlegen der Mittel das Publikum permanent zum Mitdenken, Nachvollziehen und Vorhersehen angeregt.
Choreografie & Tanz: Katja Münker & Susanne Mueller Nelson
Soundkomposition: Jalalu-Kalvert Nelson
Lichtdesign: Andreas Harder
Künstlerische Mitarbeit: Maxim Kares
Dramaturgie: Nadja Rothenburger
Stimmarbeit: Christiane Hommelsheim
Fotos & Video: Andrea Keiz, Andreas Pfiffner
Gefördert durch: Kultur Stadt Biel, SWISS- LOS/Kultur Kanton Bern
Aufführungen:
Theater Rennweg Biel (Premiere 06/2022)
tanzHaus/Junge Bühne Bern (08/2022)
Uferstudios Berlin (09/2023)
Video Biel (2022)
Video Berlin (2023)
Fotos: A. Harder
Invitation to Walk - Hör-Spiel-Spaziergänge als Podcast (2021)
Mit den 4 Invitation to Walk Hör-Spiel-Spaziergängen erkunde ich somatisch-choreografisch Stadt-Orte in Berlin Kreuzberg und Friedrichshain. Für die Teilnehmenden können dabei kleine, subversive, selbstgestaltete Performance-Abenteuer entstehen. Eine Vision für diese Arbeit war eine graswurzelartige Verbreitung von ungewöhnlichem und friedlichem Verhalten, das dazu angelegt ist, das Leben in der Stadt lebendiger zu machen. Darüber hinaus reizte mich die Entwicklung einer somatisch-philosophischen Erzählkunst, die Poetisches und Informatives verwebt mit sensorischer Erfahrung und choreografischen Experimenten. Die Inhalte der Spaziergänge berühren anatomisch-physiologische Aspekte von Wahrnehmung, Hintergründe aus der Leibphilosophie und Verkörperungskognition, Geschichte und Praktiken der Walking Art und der Performance-Kunst, sowie Stadtgeschichte. Die Spaziergänge stehen über die Plattform Guidemate kostenfrei zum Download zur Verfügung:
Konzept, Texte, Sprecherin: Katja Münker | Sounddesign: Mattef Kuhlmey
Gefördert durch Projektförderung Friedrichshain- Kreuzberg In Kooperation mit Tanzfabrik Berlin & Somatische Akademie Berlin
Release Event (Tanzfabrik Berlin): 26.09.2021 Strausberger Platz
Spaziergänge:
Der Hör-Spiel-Spaziergang Kreislauf wurde mit dem 3. Platz des Audio-Walk-Award 2022 ausgezeichnet!
Fotos: C. Demarco
Im Gehen Verstehen - Lecture Performance (2019/20)
Die Lecture Performance Im Gehen Verstehen verbindet Wissensvermittlung über Verkörperungskognition mit somatischer Praxis im unmittelbaren Umgebungsbezug sowie mit Improvisation und Performativität. Für die Teilnehmenden entsteht ein kompostorisches Wahrnehmungsexperiment, bei dem zu erkunden ist, wie leibliche Prozesse das Welt- und Selbstverstehen hervorbringen. Grundlage ist ein gesprochener Text, den ich aus den früheren Artikeln Verstehen verstehen (2016) und Understanding understanding! (2019) entwickelt habe. Die Lecture Performance kann in unterschiedlichen Formaten drinnen oder draussen stattfinden. Je nach Setting spreche ich den Text life oder er wird als vorproduzierter Audio-Walk. Bei Outdoor-Formaten wird hören die Teilnehmenden den Text über MP3-Player oder Silent Disco-System.
Konzept, Text, Sprecherin: Katja Münker
Aufführungen: Tagung 'Wissen und Ganzheit' Universität Zürich (2019) Stadterweitern Labor EINS Berlin (2020)
Fotos: A. Keiz
Invitation to Walk - A collective choreography performance (2014)
In dieser Performance arbeite ich mit Text, Rhythmus und Bewegungsgesten, um für das teilnehmende Publikum einen nutzbaren Handlungsraum zu entwerfen. Das Gehen wird dabei vom alltäglichen Bewegungsmittel zum kompositorischen und interaktiven Medium. Ich nutze an die Feldenkrais Methode angelehnte Bewegungs-und Wahrnehmungsexperimente, um das individuelle gehen zu erkunden und zu gestalten. Die choreografisch-kompositorische Dramaturgie verlagert die Beobachtungs- und Spielebene auf das kollektiv-räumliche Geschehen. In diesem ästhetischen Raum kann explizit werden, was das Gehen implizit sowieso schon ist: Unabhängig davon, in welchem Kontext wir gehen, sind die jeweiligen Momente sozial, kulturell definiert und im selben Moment völlig offen. Es erfordert Beobachtung, Orientierung, Verhandlung, sowie Planung und Improvisation gleichzeitig, um in dieser Komplexität zu navigieren. Es ist im Grunde immer ein Tanz. Das lebendige Zusammenspiel von Tempi, Spuren, Orten und anderen Körpern, von Handlung und Stille ist immer einzigartig und spezifisch und birgt ein offenes und immer wieder neu zu entdeckendes Gestaltungspotential.
Konzept, Text, Sprecherin, Soundkomposition: Katja Münker
Performance: Katja Münker & Publikum Lichtdesign: Andreas Harder
In Kooperation mit Symposioum TAKE US FOR A WALK - (DE-)SYNCHRONIZING MOVEMENT & Uferstudios Berlin
Aufführungen:
Uferstudios Berlin (2014)
Bath Spa University (2015) Kunstquartier Bethanien Berlin (2019) Matthäus-Kirche Frankfurt (2019)
Fotos: Diethild Meyer, Anna Bahß
GEHEN TransAlpin (2012)
Für den Performance-Zyklus GEHEN TransAlpin habe ich bei einer Langstreckenwanderung über die Alpen von Nova Gorica (SLO) nach Maloja (CH) Körper-, Wege- und Landschaftserfahrungen, Geschichten von Menschen, Fotos und Videos gesammelt. All das hat Spuren in mir hinterlassen und floß in eine Reihe Performance-Installationen ein. Die 7 Performance-Etappen rankten sich von vor Aufbruch bis 3 Monat nach Rückkehr und wurden zu einem choreografischen Reisetagebuch. GEHEN TransAlpin war eine der ersten Arbeiten im Rahmen meiner andauernden Auseinandersetzung mit dem Gehen als choreografische Praxis.
Konzept & Umsetzung: Katja Münker
Gefördert durch: Recherche-Stipendium Tanz vom Berliner Senat & durch Spenden In Kooperation mit: Tanzfabrik Berlin, Stazione di Topolò, Museion Bozen, Salecina, Die Hasena, Stadt-Theater Chur, DAV Berlin
Aufführungen:
GEHEN TransAlpin Performance Auftakt // Tanzfabrik Berlin (06/2012) GEHEN TransAlpin Performance // Stazione di Topolò (I) (07/2012) GEHEN TransAlpin Performance // Museion Passage Bozen (I) (07/2012)
GEHEN TransAlpin Performance // Salecina Maloja (CH) (09/2012)
GEHEN TransAlpin Performance // Tanzfabrik Berlin (09/2012) GEHEN TransAlpin durchwühlt Chur // Chur (CH) (11/2012)
GEHEN TransAlpin in Berlin // DAV-Geschäftsstelle Berlin (12/2012)
Fotos: Maria Silvano
Kein Plan - Kein Zufall (2010/2012)
In diesem Solo beschäftige ich mich mit der Frage: Woher kommt (eine) Bewegung ' physisch, ästhetisch, konzeptionell? Diese Frage interessierte mich in Form von Geschichten und anhand von Geschichte, angeregt durch ein Zitat des Philosophen Wilhelm Schapp: Die Geschichten kommen nicht irgendwie in uns hinein, und wir kommen auch nicht in die Geschichten. ... Es ist nicht unsere Art zu sein, dass wir in Geschichten verstrickt sind, so als wenn es daneben noch andere Arten zu sein gäbe. Sondern es gibt nur das In-Geschichten-Verstricktsein, und dies Verstricktsein ist begleitet von diesem Sprudeln und Summen von Anfang an. Dafür untersuchte ich zelluläre Bewegungs-Impulse, familiär geprägte Bewegungsmuster und den Einfluss des Ausdruckstanzes auf meine zeitgenössische Annäherung an den Tanz. In einer intensiven Bewegungsrecherche habe ich mit meiner Tanz- und Feldenkrais-Kollegin Irene Sieben, ausgebildet bei Mary Wigman, und mit meiner Mutter gearbeitet. Bei dieser direkten Auseinandersetzung mit Quellen meiner Bewegungssozialisation entstanden Bewegungsbilder von sehr unterschiedlichen Qualitäten. Im Stück webe ich diese Bewegungs-Bilder mit einen sich ausdehnenden Faden-Gespinstes und fragmentarisch-erzählenden Textebenen in den Raum.
Konzept, Choreografie & Performance: Katja Münker Licht: SIvan Berlin, Andreas Harder Recherche-Mitarbeit: Irene Sieben, Elsabe Thieme Choreografisches Mentoring: Martin Nachbar, Ingo Reulecke Video: Andrea Keiz
In Kooperation mit: Tanzfabrik Berlin, Deutscher Feldenkrais Verband, Uferstudios Berlin
Aufführungen:
Tanzfabrik Berlin (04/2010)
Uferstudios Berlin (02/2012)